Kirche Friedersdorf

Gemeinde Muldestausee, Pfarramt Bitterfeld-Wolfen
Anna selbtritt mit Christus als Schmerzensmann

Der Ort

Friedersdorf liegt zwischen Bitterfeld und der Lutherstadt Wittenberg. Am 6. Juni 1222 wurde Friedersdorf erstmals als Fridrichestorf urkundlich erwähnt. Gegründet wurde das Dorf im 12. Jahrhundert unter der Herrschaft des Grafen Friedrich II. Heute ist es ein Ortsteil der Gemeinde Muldestausee im Landkreis Anhalt-Bitterfeld in Sachsen-Anhalt.


Altar Friedersdorf

Der Friedersdorfer Altar

Der Wandelaltar in Form eines Pentaptychon, ist ein Kunstwerk, das zu den besonders Beachtenswerten des Kreises Anhalt-Bitterfeld gehört. Er zeigt Stilelemente der Spätgotik und der Frührenaissance. Im geschlossenen Zustand stellt der Altar in zwei Tafelgemälden in Öl die Verkündigung der Maria dar. Nach Öffnung der Flügel erscheinen vier Gemälde. Der Flügel links zeigt die Heilige Barbara mit Kelch und Turm in den Händen. Im zweiten Flügel befindet sich das Tafelbild des Apostels Simon mit der Säge. Auf der rechts folgenden Tafel ist der Apostel Judas Taddäus dargestellt. Im rechten der vier Gemälde hält die Heilige Margaretha den Drachen, als Sinnbild des Bösen, an der Kette. Hinter dem letzten Flügelpaar erscheinen zwei Gemälde und vier in Holz geschnittene Figuren. Auf die linke Tafel gemalt, steht die Heilige Ursula, die rechte trägt das Gemälde der Heiligen Elisabeth. Im Schrein selbst stehen in Lindenholz geschnitten der Heilige Hubertus, Maria mit dem Kind und zu ihrer Linken die Heilige Katharina. Da der Schrein nicht tief genug war, sind diese drei Darstellungen halbplastisch, als Relief gearbeitet. Die Predella zeigt links, als Gemälde den Ecce Homo, den Schmerzensmann als Halbfigur und rechts eine Heilige als Halbfigur mit gefalteten Händen. Das Mittelstück der Predella enthält die geschnitzte Gruppe Maria mit dem Kind und eine Heilige, wahrscheinlich die Heilige Anna. Der Stifter des Altars ist nicht benannt, aber der Legende nach hätten die Grafen von Solms 1519 das Rittergut mit der Herrschaft Alt-Pouch als Lehen erhalten und aus Dankbarkeit oder Freude die Altäre von Friedersdorf und Pouch gestiftet.


Die Kirche

Die heutige Kirche ist 1898 erbaut und ein Nachfolgebau der Kirche aus dem Jahre 1200, dessen Fertigstellung 1234 war. Urkundlich erwähnt wurde sie 1253. Sie befindet sich am westlichen Ende des Dorfangers. Die Kirche ist ein gut erhaltener, spätromanischer Saalbau aus Raseneisenstein mit einem Feldsteinsockel, einem eingezogenen, quadratischem Chor sowie einer Aspis und Westquerturm. Der dreiflügelige Altar, ein romanischer Taufstein und ein Taufengel wurden aus dem Vorgängerbau übernommen. Die Malereien auf dem Altar stammen aus der Werkstatt von Lucas Cranach. Die Schnitzereien werden dem Meister des Knauthainer Altars zugeordnet.


Kontakt

Ev. Pfarramt Loburg
Markt 2
39279 Loburg
Tel: 039245 2345


Anfahrt