Dorfkirche zu Kade

Stadt Jerichow, Pfarramt Genthin
Die Monsichelmadonna aus der Cranach Werkstatt

Der Ort

Die erste urkundliche Erwähnung des ursprünglich slawischen Ortes stammt aus dem Lehnszeichen des Erzbistums Magdeburg von 1381. Die Ortsbezeichnung entwickelte sich von Caden (1420), über Chade (1500), zu Kahde (1562) bis zum heutigen Namen. Im Zentrum des Ortes be?nden sich das gegen Ende des 18. Jahrhunderts erbaute Gutshaus und der in derselben Zeit angelegte Gutspark. In diesem sind noch einige Skulpturen zu sehen. Das Dorf Kade liegt am Nordhang der Karower Platte. Südlich des Ortes be?nden sich die Niederungslandschaft Fiener Bruch und das gleichnamige Vogelschutzgebiet. Am 1. Januar 2010 wurde der Ort, der im äußersten Osten des Landkreises Jerichower Land liegt, in die Stadt Jerichow eingemeindet.


Altar Kade

Der Altar

1494 stiftete Hans IV. von dem Werder das wertvolle Schnitzretabel, das wahrscheinlich jedoch erst etwa 20 Jahre später fertiggestellt wurde. Im Inneren des Schreins be?ndet sich eine Madonna, die von vier Heiligen umgeben ist. Zur Linken steht der Heilige Mauritius, rechts von ihm die Heilige Katharina. Diese beiden sind die NamensHeiligen des Magdeburger Doms. Rechts neben der Madonna befinden sich die Heilige Barbara und daneben der Heilige Bischof Nikolaus. Die Madonna im Zentrum des Mittelschreins ist als Mondsichelmadonna dargestellt, ein in der Spätgotik beliebtes Bildmotiv. Das überaus zierlich gearbeitete, spätgotische Schleierbrett zeigt ein sehr schönes Diestelrankwerk. Der deutsche Kunsthistoriker Georg Dehio spricht von "auffallend guten Malereien" auf den vier Flügeln, die vermutlich der vorreformatorischen Cranach-Schule zugerechnet werden können. Die Bilder zeigen 24 Heilige, die je vier Heilige in zwei Reihen übereinander, vor Goldgrund in einer Gesprächsszenerie darstellen. Zugeklappt ist auf den Außenflügeln die Verkündigungsszene dargestellt.  Auf der Predella sieht man die Gregorsmesse. Diese stellt die Legende dar, nach der Papst Gregor der Große (540-604) bei einer Messe Zweifel an der Wandlung verspürte, ob Christus wahrhaftig in Brot und Wein gegenwärtig sei. Daraufhin erschien ihm Christus als Schmerzensmann mit den Marterwerkzeugen und sein Blut ?oss in den Messkelch. Das Bildmotiv verbreitete sich in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts nördlich der Alpen.


Die Kirche

Die spätromanische Feldsteinkirche zu Kade bestand im 13. Jahrhundert aus einem rechteckigen Schiff, dem sich zunächst ein ebenso rechteckiger, aber eingezogener Chor und die halbrunde Apsis anschlossen. Im Jahr 1656 stürzte der romanische Westturm ein und zerstörte dabei auch Teile des Kirchenschiffs. Der Turm wurde zunächst mit geringer  Höhe wieder neu errichtet. 1880 und 1913 wurde er im Baukörper nochmals verändert, erneuert und dabei um etwa sieben Meter erhöht. Zu den Veränderungen 1913 gehörten auch der Abriss und Neubau der Apsis sowie der Anbau der neoromanischen Südvorhalle. Im Zuge dieser Umbauten erhielt die Querbalkendecke eine historistische Ausmalung, die Kirche eine Hufeisenempore mit kreuzförmigen Füllungen der Brüstungsfelder, eine Kanzel mit Maßwerkfüllungen, den verglasten Herrschaftsstand und das Ältestengestühl.

Kontakt

Ev. Pfarramt Genthin
Große Schulstr. 3
39307 Genthin
Tel: 03933 3605

Herr Koch
39307 Kade
E-Mail: koch-kade[at]t-online.de, gemeinde-kade[at]t-online.de
Tel: 039347 50085 oder 0174 9783137


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